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 13. März 2003    - Ruhestand von Klaus Klee

 

Abschied von der Vergangenheit

 

Haben sie schon einmal versucht, die Vergangenheit oder einen Teil davon hinter sich zu lassen? 

Nein? Dann versuchen Sie es einmal! Sie werden feststellen, dass das gar nicht so einfach ist.

 

Zunächst werden Sie sich die Frage stellen, warum soll ich mich überhaupt von einem Teil meiner Vergangenheit verabschieden - also hinter mir lassen? Dinge, an die man sich gern erinnert, lässt man doch nicht zurück, sondern versucht, sie zu konservieren. Schlechte Erinnerungen wird man dagegen gern zurück lassen. Was aber, wenn beide Erinnerungsteile extrem miteinander verknüpft sind? Schnell wägt man ab, wie groß die jeweiligen Anteile sind. Sind die schlechten Erinnerungen nur der so oft zitierte Wermutstropfen oder stellen sie einen sehr großen Anteil dar? Lässt sich dieser Anteil wirklich heraustrennen?

 

Man kann natürlich auch auf des langsame Vergessen hoffen. Das allerdings ist für mich der Begriff des Alterns in seiner Reinstform und scheidet aus. Bleibt also nur der Weg des Gedankenaustausches mit Menschen, die wissen, was mich bewegt, um die Wermutstropfen auszufiltern. Während meines Berufslebens befand ich mich in weiten Teilen in absolutem Gleichklang mit dem vorherrschenden Zeitgeist, der im aufregenden Spannungsfeld zwischen tatsächlichem Handeln und zukunftsweisendem Trend lag. Dabei nahmen viele Visionen Gestalt an und flossen in die praxisnahe Umsetzung ein. Das tatsächliche Handeln bis gestern war für mich deshalb niemals unsinnig, nur weil es jetzt etwas Neues gab. Dennoch ist das Bessere der Feind des Guten - und des Schlechten sowieso.  Fortschritt auf der Basis der Tradition empfinde ich noch heute als pionierhafte Vorgehensweise, die sich lohnt und Fehler habe ich nie wirklich bereut. Fehler ermöglichen erst die Verbesserung.

 

Die von mir gewählten Form der offenen Kommunikation auf einer sehr breiten Basis im Rahmen des Internets ermöglicht natürlich auch den Zugriff von Personen, die versuchen, jedes Wort über die in vielen Berufsjahren gewonnenen Erkenntnisse und Einsichten in den aktuellen Kontext meines früheren Wirkungskreises zu stellen. Sie vermuten den Versuch der Einflussnahme und die Reaktionen sind heftig. Es ist jedoch aus meiner Sicht unzumutbar, einen großen Teil des Lebens thematisch aus falscher Rücksichtnahme auszusparen.

Um allen Interessen gerecht zu werden, nehme ich formal Abschied von einem Teil der Vergangenheit, indem ich meine Schriften sehr allgemein halte und den absoluten Gegenwartsbezug vermeide.

 

Mein Ziel ist es jedoch unverändert, den Menschen den gleichen Spiegel vorzuhalten, in den ich selbst sehen muss, um mich zu finden.

Erst dann, wenn ich mich nicht mehr darin finde, habe ich den totalen Abschied von der Vergangenheit vollzogen.

Wenn Gott es gut mit mir meint, dann ist das gleichzeitig mein Lebensende.