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 30. September 2003    - Ruhestand von Klaus Klee

 

Der Bürgermeisterwahlkampf ist gelaufen

 

Die Sache fing eigentlich damit an, dass ich mich etwas mehr für Kommunalpolitik interessierte. Dann kam die Affäre um unsere Maintaler Bürgermeisterin und die daraus resultierende Abwahl-Kampagne. Logische Konsequenz war die Bürgermeisterwahl 2003, die ich mit Berichten und Kommentaren begleitete.

 

Anfangs lief die ganze Sache noch auf einer ganz schmalen Informationsbasis, die mich immer wieder zu Fehleinschätzungen verleitete. Mit fortschreitender Dauer des Wahlkampfes bezogen mich die Kandidaten direkt oder über Mittelspersonen in den Informationsfluss ein, der mir zum Schluss einen zeitgleichen Informationsstand zur Presse bescherte. Das erst zeigte mir, was veröffentlicht und was nicht veröffentlicht wird. Und wenn es veröffentlicht wird, zu welchem Zeitpunkt das geschieht.

 

Genauso interessant war auch das Timing der Kandidaten. Ich erkannte schnell, dass in dem ganzen augenscheinlichen Informations-Wirrwarr eine gewisse Systematik steckte. Die Wahlkampfteams verfolgten recht unterschiedliche Strategien, die z.B. im Fall der CDU sehr wirkungsvoll waren, aber sich im zweiten Wahlkampf restlos erschöpft hatten. Außerhalb der Wahlkampfteams formierte sich aber auch noch eine private Wählerinitiative, die äußerst effektiv den etwas schwächelnden Wahlkampf der SPD flankierte. Ziel der Wählerinitiative war es aber, die Rohrbach-Gegner und die Wassermann-Befürworter zu bündeln.

 

Mit verschiedensten taktischen Varianten konnte erreicht werden, dass Günther Wassermann den Löwenanteil der vakanten Stimmen im zweiten Wahlgang für sich nutzen konnte, sodass aus dem gravierenden Ergebnisunterschied des ersten Wahlganges bei der Stichwohl quasi ein Beinahe-Patt wurde.

 

Meinen Anteil trug ich mit dieser Website bei, die ständig auf der Höhe des Geschehens mit Zusatzinformationen und Kommentaren aufwartete. Es war der erste private Versuch, über dieses Medium Wähler anzusprechen und ihnen in jedem Stadium des Interesses die Möglichkeit der Information zu geben. Mit dem direkten Vergleich sämtlicher Wahlprogramme über systematisierte Gegenüberstellungen konnten sich Unentschlossene schnell einen Überblick verschaffen. So kamen täglich mehr als einhundert Zugriffe zusammen - und das über 5 Wochen.

All das hatte bei aufgeschlossenen und zeitgemäß informativen Menschen großen Erfolg. Absolut ungeeignet war dieses Medium bei erzkonservativen informationsresistenten Bürgerinnen und Bürgern, die nur bis zum eigenen Kirchturm denken. Sie suchten sich ihren Lieblingskandidaten nach Parteibuchzugehörigkeit, nach Bundestrend-Gesichtspunkten und nach althergebrachter Überzeugung, deren Wurzeln bis in die dunkelste Vergangenheit zurück gehen. Nichts und Niemand vermag diese Phalanx zu durchbrechen.

 

So hatten neue Ideen und ein politischer Neubeginn nach dem bisherigen Desaster keine Chance und man entschied sich für eine aufgewärmte Variante, die bereits im ersten Anlauf recht unverträglich wirkte. Für mich war die ganze Aktion - Abwahl und Neuwahl zusammen - eine üble abgekartete Sache, die im Wahlergebnis ihren traurigen Höhepunkt fand. Es war für mich eine neue Erfahrung, die mir ein ganz besonderes Gefühl zu den Menschen meines Ortes vermittelte. Leider sind es keine Gefühle, an die man sich gewöhnen sollte, sonst wird man einer von ihnen.

 

So weit will ich es dann doch nicht kommen lassen.