Der Frühling kommt

 

März - der Monat des Neuanfangs, der Erneuerung, des bevorstehenden Frühlings. All die zum Jahresende gefassten Beschlüsse sind inzwischen Realität und eine herrliche Ruhe liegt über dem Haus. Jeder kümmert sich nur um seine Angelegenheiten und lässt die Mitmenschen in Frieden. So könnte es eigentlich bleiben. Das stärkt die Aussicht auf ein harmonisches Jahr 2019.

 

Dennoch sind die einzelnen Regelkreise der Hausbewohner sehr lebendig und von allen möglichen Themenkreisen bestimmt, die für Berührungspunkte sorgen. Alters- und gesundheitsbedingt suchen die Betroffenen um Lösungen für Alltagsprobleme und sind froh, wenn Hilfe angeboten wird. Hier ist es gut, wenn bei steigender Dringlichkeit die Hilfe in der Vergangenheit nicht allzu sehr strapaziert wurde. Es wird dann schwer, sich alle benötigten Hilfen zusammenzubetteln oder gar einzufordern, wie es meine Mutter früher machte. Gegen eine kleine Aufmerksamkeit wurden von ihr stets echte Leistungen eingefordert. Sie war aber kein Einzelfall. Hier hilft nur Fingerspitzengefühl.

 

Ende März vollende ich das 75. Lebensjahr

 

Nun bin ich in dem Alter, in dem Geburtstage zu stillen Gedenktagen werden und bei denen viel mehr über das nachgedacht wird, was den Lebensalltag bestimmt und wie lang noch die Restzeit ist, die zum Erleben nützlicher und erfreulicher Dinge reicht. Wer Partnerschaft lebt, muss sich auf den Anderen einstellen, mit dem er sein Leben teilt. Das ist nicht immer leicht, jedoch zumindest des lieben Friedens willen erforderlich. In meinem Fall grenzt es den Erlebensraum stark ein und es müssen Equivalente gepflegt werden, die für Zufriedenheit sorgen. Den Raum dazu bietet mir die Nachbarwohnung, in der ich einen großen Teil meiner neuen Freizeitinteressen verbringe. Ein wesentlicher Teil ist für mich die dort befindliche Modellanlage, in der ich mein Modellbauhobby und alle damit verbundenen Passionen ausleben kann. Als Generator für Lebensfreude und Raum für Seelenmassage ist das für mich unbezahlbar. Würde ich die Wohnung wieder vermieten, wären mir monatlich mindestens 500€ plus Umlagen sicher. Für Eigennutz eigentlich viel Geld, die Lebensfreude ist - wie bereits erwähnt - jedoch unbezahlbar.

 

Auffrischung des Maintal-MOTODROMs

 

Wie meinen Lesern bereits bekannt ist, handelt es sich beim Maintal-MOTODROM um meine große Modellanlage im Maßstab 1:32. Jeder Raum kommt allerdings irgendwann an seine Grenzen und so eine Anlage wird immer dichter. Bei einer technischen Anlage kristallisieren sich im Laufe der Zeit zusätzlich Schwächen heraus, die für Unzufriedenheit sorgen. Da ja gerade die Zufriedenheit und die Funktion  als Generator für Freude im Vordergrund steht, war eine Auffrischung der Modellanlage ein absolutes Muss. Ende Februar 2019, also nach drei Jahren - war der Zeitpunkt zum Handeln gekommen. Auf der Website Modellbahnspass 2019 gehe ich ausführlich auf die Veränderungen ein.

 

Konzentrieren auf das Wesentliche

 

Es wird mir immer bewusster, wie kurz und endlich das Leben ist und dass der Zeitpunkt immer näher kommt, an dem das Lebensende auch bei mir ankommen wird. Deshalb lege ich jede freiwillige Leistung und ehrenamtliche Tätigkeiten auf die Waage und ich frage mich, ob ich sie noch will. Ich frage immer stärker nach dem Nutzen und dem Gegenwert, den ich dafür erhalte. Dabei stoße ich auf das Problem, dass mein bisheriges gemeinschaftsdienliches Verhalten irgendwie zu meinem Ruf gehörte. Alles was ich nun nicht mehr will und nicht mehr mache, führt zunächst zu Irritationen und dann in einigen Fällen zur offenen Ablehnung. Das spüre ich sogar im engsten Verwandtenkreis meiner abstammungsgemäß eigenen Familie. Von einem Teil, den meine Eltern noch pflegten, habe ich mich bereits vor einigen Jahren enttäuscht distanziert und zum verbliebenen Rest schwindet nun auch mein Interesse, weil mich die Kontakte emotional belasten. Bei meinem angeheirateten Teil stimmt dafür weitestgehend die Chemie, abwohl auch hier nicht alles so ist, wie es meiner Lebensphilosophie entspricht. Auch hier setzen Erosionserscheinungen ein und ich bin froh, dass es noch aufrichtige und verlässliche Personen gibt, denen ich vertraue. Denen gilt meine ganze Aufmerksamkeit.

 

Im Freundes- und Bekanntenkreis praktiziere ich ebenfalls seit Jahren eine ausgewogene Distanz und reduzierte meine Kontakte auf Personen mit gleichen Interessen. Hierbei kommt allerdings mein persönliches Wertedenken zum Zug, was mich noch kritischer macht.

 

In meinem engsten Lebensumfeld, der Hausgemeinschaft, scheint das Jahr 2019 Veränderungen bereit zu halten, auf die ich mich einstellen muss. Das betrifft vor allen Dingen das soziale Miteinander. Zur Abwehr von negativen Einflüssen werde ich allerdings nicht mehr emotional motiviert agieren, sondern einfach nur die negativen Kontakte aussortieren und aus meinem Leben verbannen. Wie all das mein Leben verändern wird, wird sich zeigen.