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 26. Mai 2004    - Ruhestand von Klaus Klee

 

Der Flug 

mit der "Tante Ju"

 

       

 

26. Mai 2004 - 11:00 Uhr - Egelsbach -

 

Zu meinem 60. Geburtstag schenkte man mir einen Flug mit der historischen JUNKERS JU-52/3 m mit dem Namen "Tempelhof" und dem ebenfalls historischen Kennzeichen D-AQUI, das die Maschine 1936 erhielt, als sie ihre  Produktionsstätte in Dessau verließ.

Damit erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch, einmal mit der Maschine zu fliegen, mit der die sichere Passagierluftfahrt der Lufthansa begann. Mit von der Partie war meine Frau, die es sich nicht nehmen ließ, mich zu begleiten. Ein Geschenk mit angenehmen Folgen also!

Das Wetter konnten wir uns leider nicht aussuchen und wir  hatten Glück, dass es nicht regnete. So erwischten wir einen etwas diesigen Tag ohne strahlenden Sonnenschein, der den Genuss des Fluges allerdings nicht schmälerte.

 

Der 30-minütige Rundflug startete ab Egelsbach, nachdem uns die Crew begrüßt und einige Worte zur Geschichte der Maschine erzählt hatte. Mit dem flotten Spruch: "Wenn wir jetzt in die Maschine einsteigen, dann lassen Sie uns bitte zuerst einsteigen, sonst sind die besten Plätze wieder weg und wir wissen nicht, wie wir die Maschine starten sollen", gab der Pilot den Anstoß zum Einsteigen.

Rechts und links gab es je 8 Sitzplätze, wodurch sich das Thema "Fensterplatz" für jeden Passagier erledigte. Die Flugbegleiterin nahm auf dem rückwärtigen Sitz in der Mitte Platz. 

Übrigens - die Passagiere waren bis auf 2 Frauen allesamt Männer der älteren Jahrgänge, die irgendwelche Erinnerungen mit Maschinen dieses Typs verband. Angst war nicht zu spüren, auch wenn die Maschine schon 68 Jahre alt und Tausende von Flugstunden hinter sich hatte. Schließlich handelt es sich ja um eines der sichersten Flugzeuge der Welt mit enormen Gleitflugeigenschaften, die auch beim Ausfall der 3 Motoren noch eine passable Notlandung möglich machen.

Nach einem ca. 8-10-minütigen Motorlauf waren die großen Sternmotore aufgewärmt und die Maschine rollte zum Start.

 

Die Ju 52 beim Start (Foto: DLBS)

 

         

 

Mit einem ohrenbetäubenden Lärm, der allerdings Musik in den Ohren der Ju-Freaks ist (die Lufthansa zahlt dafür GEMA-Gebühren, weil es sich angeblich um Musik handelt), hob die Maschine bereits nach ca. 100 Metern sanft ab und wir flogen in Richtung Hanau. Nach wenigen Minuten schwenkten wir in Richtung Mühlheim ab und überquerten den Main bei Maintal-Dörnigheim. Für uns war es ein besonderes Erlebnis, unseren Heimatort in weniger als 600 Metern Höhe  zu überfliegen. Wir überflogen die Querspange, drehten vor Hochstadt in Richtung Bergen ab und flogen dem Vordertaunus entgegen. In Höhe des Ginnheimer Fernsehturmes sollten wir eigentlich nach Süden einschwenken, einen Teil Frankfurts und den Rhein-Main-Flughafen überfliegen. Infolge des hohen Verkehrsaufkommens auf Rhein-Main wurde uns dies aber verwehrt, so dass wir auf dem gleichen Weg wieder zurück flogen.

Während des Fluges versuchten wir uns ständig zu orientieren. Jeder Flugpassagier durfte nun einmal ins Cockpit schauen, fotografieren oder filmen - ein Erlebnis für jeden Flugbegeisterten, der nostalgische Flugzeuge liebt. Von den alten Instrumenten war natürlich nichts mehr übrig, weil die Maschine ja den heutigen Bestimmungen der Passagierluft- fahrt entsprechen muss. Dennoch war der Blick durch die relativ enge Kanzel und die drei Propeller ein tolles Erlebnis. Ich glaube, auch die Piloten, die sonst den Airbus und andere Großraumflugzeuge fliegen, haben den gleichen Spaß an diesem Fluggerät.

Wer etwas mehr über die "Tante Ju" erfahren will sollte den Link http://www.lufthansa-ju52.de/ju52.htm anklicken.

 

Der Anflug und die Landung auf Egelsbach waren eigentlich auch wieder reine Formsache und ohne jeden Schrecken. Meiner Frau war es schlichtweg "zu unspektakulär", denn sie hatte mit ungewohnten Flugsituation gerechnet (!?).

 

Für mich ging der Flug viel zu schnell herum, denn ich hatte alle Hände voll mit der Video-Kamera zu tun, weshalb meine reine Foto-Ausbeute auch sehr bescheiden ausfiel. Als die Maschine wieder auf ihrem Platz stand und die Motore zum Stillstand gekommen waren, war eines der schönsten

 

Flugerlebnisse zu Ende, die ich erlebt habe. Es blieb noch genug Zeit, rund um die Maschine herum zu filmen und zu fotografieren, obwohl die Maschine gleich wieder zum nächsten Flug starten sollte.

Diesen Start erlebte ich von außerhalb des Flugplatzes genau in verlängerter Startrichtung und ich genoss noch einmal die "Musik" der drei Sternmotoren, als die "Wellblechmaschine" mit ihren 30 Metern Spannweite direkt über mich hinwegflog.

Allen, die mir diesen Flug ermöglichten, danke ich an dieser Stelle für die tolle Idee und einen großen persönlichen Event.